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ORF >> Highspeed-Internet am Land: Ausbau startet

Das Land Steiermark unternimmt einen neuen Vorstoß für den Ausbau des ultraschnellen Breitbandinternets: Am Mittwoch begann die neue Breitbandgesellschaft des Landes, SBIDI, in St. Nikolai im Sausal mit dem Bau des Glasfasernetzes. 

Die Gemeinde St. Nikolai im Sausal mit rund 2.300 Einwohnern ist noch glasfaserfrei, hat also kein ultraschnelles Internet – am Mittwoch begann SBIDI, die Breitbandgesellschaft des Landes, offiziell mit der Verlegung der Glasfaserkabel.

Bis Mitte nächsten Jahres sollen 1.300 Haushalte an die Datenautobahn angeschlossen sein.

Digitalisierung als Gebot der Stunde

Für Bevölkerung und Betriebe sei das ein Gebot der Stunde, so die zuständige Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP): „Die Digitalisierung verändert derzeit alle Wirtschafts- und Lebensbereiche. Daher ist es für die Betriebe besonders wichtig, einen sehr schnellen Internetzugang zu haben. Ich habe schon Stimmen gehört, die sagen: ‚Wenn ich keinen Anschluss in meiner Gemeinde bekomme, muss ich mir überlegen, in den Zentralraum abzuwandern.‘“

Auch aus der Sicht von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sei es entscheidend, ob Betriebe schnelles Internet vorfinden oder nicht: „Wenn von hier im entlegendsten Gebiet der Tischler in Moskau anbieten kann, dann ist er vorne mit dabei – wenn nicht, dann nicht. Dasselbe gilt für die Tourismusbetriebe, aber auch für die Privaten.“

Ziel: „Ein Kilometer pro Tag“

Der Ausbau erfolgt durch den in der Steiermark entwickelten Layjet – das Spezialfahrzeug verlegt die Rohre in das Straßenbankett, schilderte SBIDI-Geschäftsführer Herbert Jöbstl: „In St. Nikolai haben wir ein Bauvolumen von ca. 100 Kilometern. Unser Ziel ist es, einen Kilometer pro Tag zu verlegen. Die Bandbreiten verdoppeln sich jedes Jahr. Um die nächsten Jahrzehnte damit auszukommen, ist die einzige zukunftssichere Technologie Glasfaser.“

Ausgebaut wird in einer Gemeinde erst, wenn 40 Prozent der Bevölkerung dafür sind. Die Anschlusskosten pro Haushalt liegen zwischen 300 und 600 Euro: „Bei den jüngeren Personen war das kein Problem – ihnen war bewusst, dass wir das brauchen. Für die älteren war es doch ein bisschen Überzeugungsarbeit, dass das genauso wichtig ist wie der Kanal- oder Wasseranschluss für ihr Haus“, so Bürgermeister Gerhard Hartinger. Die öffentliche Hand investiert in St. Nikolai 8,5 Millionen Euro – als Nächstes folgen St. Martin im Sulmtal und St. Stefan ob Stainz.

Quelle: steiermark.orf.at


KLEINE ZEITUNG >> Schnelleres Internet! In der Steiermark fließen jetzt Millionen in Glasfasernetze

Mit einer im Frühjahr eingerichteten Breitbandgesellschaft will die Steiermark beim Glasfaser-Ausbau endlich aufholen. Jetzt erfolgte der Baustart in St. Nikolai im Sausal. Weitere millionenschwere Projekte werden folgen.

“Notstandsgebiet“, „rückständig“, „unterentwickelt“ – wenn es um die Internetversorgung über schnelles Glasfasernetz geht, sind es wenig schmeichelhafte Zuschreibungen wie diese, die in Österreich zu hören sind. Dieser „Nachzügler“-Status lässt sich auch statistisch belegen: Laut OECD-Vergleich liegt der Anteil an Glasfaseranschlüssen hierzulande bei 2,3 Prozent, der OECD-Schnitt hingegen bei 24,8 Prozent. Da der Bedarf an hohen Bandbreiten stetig steigt, ist der Internet-Turbo zu einem mitentscheidenden Standortfaktor geworden.

Seit Jahren wird an diversen Strategien gefeilt, wie die Aufholjagd gelingen kann. Auch in der Steiermark. Mit 1. März hat schließlich – unter Leitung des langjährigen früheren Telekom-Managers Herbert Jöbstl – die Breitbandgesellschaft des Landes ihre Arbeit aufgenommen. Unter dem Namen SBIDI (Steirische Breitband- und Dateninfrastrukturgesellschaft) hat der Kampf gegen die „weißen Flecken“ bei der Glasfaser-Versorgung begonnen. Klar ist: Die Zeit drängt. Gestern wurde in St. Nikolai im Sausal der erste Baustart im Zuge dieses Projekts feierlich begangen. Rund 8,5 Millionen Euro werden hier investiert, um die bisher glasfaserfreie Gemeinde an die Datenautobahn anzubinden, wie Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und die zuständige Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl betonen.
100 Millionen Euro für die nächsten vier Jahr

Die Anschlüsse für die Kunden sollen Mitte 2020 in Betrieb genommen werden. Es soll erst der Anfang sein. Denn in den kommenden Wochen starten auch in St. Stefan, wo ebenfalls 8,5 Millionen Euro investiert werden, sowie in St. Martin (4,2 Millionen Euro Investitionsvolumen) die Bauarbeiten. Für die nächsten vier bis fünf Jahre sind laut Jöbstl mehr als 100 Millionen Euro veranschlagt. Für September, wenn die nächsten Calls im Zuge der Breitbandmilliarde des Bundes anstehen, werden die nächsten steirischen Glasfaserprojekte eingereicht. Voraussetzung für einen Ausbau sei neben der digitalen Unterversorgung ein entsprechendes Interesse der Bevölkerung. „Mindestens 40 Prozent der Haushalte müssen ihr Interesse bekunden und einen Vorvertrag für einen Breitbandanschluss unterzeichnen“, so Jöbstl.
“Stärken damit die Regionen unseres Landes”

„Wir stärken damit die Regionen unseres Landes. Denn auch unsere regionalen Unternehmen brauchen das Breitbandinternet, um ihre Produkte und Dienstleistungen auch überregional verkaufen zu können“, betont Schützenhöfer. Das funktioniere nur, „wenn sich die öffentliche Hand stärker als bisher engagiert“, so Eibinger-Miedl.

In St. Nikolai werden insgesamt rund 100 Kilometer Leerrohre verlegt und mehr als 90 Verteiler errichtet. Wie berichtet, kommt dabei mit dem „Layjet“ eine steirische Innovation zum Einsatz. Das Gerät der Layjet Micro-Rohr Verlegegesellschaft aus Ebersdorf ermöglicht es, dass die Leerverrohrungen für die Glasfasernetze in einem einzigen Arbeitsschritt in das Bankett von Straßen verlegt werden. Laut Jöbstl können die Arbeiten so schneller und günstiger vollzogen werden. Die Nachfrage nach dem Glasfaser-Ausbau nehme in der Steiermark spürbar zu.
„Das ist ein echtes Standortkriterium“

In einigen Betrieben in den Regionen herrsche in puncto schneller Internetanbindung „Notstand“, so Jöbstl. Auch Tourismusbetriebe sowie Haushalte würden Bedarf anmelden. „Das ist ein echtes Standortkriterium.“

Auch Eibinger-Miedl unterstreicht: „Wir müssen sicherstellen, dass auch der ländliche Raum mit schnellem Internet versorgt ist, damit sich unsere Regionen im Zeitalter der Digitalisierung positiv entwickeln können und Arbeitsplätze erhalten bleiben.“

Die Finanzierung erfolgt primär über die genannte „Breitbandmilliarde“ des Bundes, die je nach Förderprogramm zwischen 50 und 75 Prozent der jeweiligen Projektkosten abdeckt. Der Rest entfällt laut Jöbstl auf das Land sowie die Gemeinde. Unterm Strich trage die jeweilige Kommune im Schnitt rund sieben Prozent der Investitionskosten, so Jöbstl.


sbidi auf der Kommunalmesse 2019

Am 27. und 28.06.2019 fand in der Grazer Messe die diesjährige Kommunalmesse statt. Jedes Jahr wird diese innovative Fachmesse in einem der 9 Bundesländer veranstaltet und bietet die perfekte Möglichkeit zur persönlichen Vernetzung von Wirtschaft und kommunaler Welt.  

Unter den rund 200 Ausstellern aus allen für Gemeinden relevanten Themenbereichen präsentierte sich heuer auch die steirische Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft m.b. H. (sbidi)


sbidi auf der Kommunalmesse 2019

Der Ort ist neuer Standort für die Breitband-Infrastrukturgesellschaft.

Die Steirische Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft, kurz SBIDI, übersiedelte mit 1. April 2019 in die Marktgemeinde Raaba-Grambach, wo Räumlichkeiten im Impulszentrum Grambach bezogen wurden.

Impulszentrum Grambach

„Das Impulszentrum Grambach gehört zu den größten Technologieparks Österreichs. Mit bereits 35 angesiedelten Unternehmen zählt es darüber hinaus zu den größten Impulszentren und bildet einen starken Innovationsmotor. Ich bin davon überzeugt, dass Geschäftsführer Herbert Jöbstl und sein Team die innovative Umgebung und das gut aufgebaute Netzwerk für den operativen Start von SBIDI optimal nutzen werden“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Zentrale Aufgabe der Gesellschaft, die zu hundert Prozent im Eigentum des Landes steht, ist die Errichtung von Breitbandinfrastruktur in jenen Regionen, in denen kein Ausbau durch private Anbieter stattfindet. Die Gesellschaft wird bestehende Lücken schließen, indem sie in unterversorgten Gebieten die notwendige Infrastruktur wie Glasfasernetze von Tief- oder Netzbauunternehmen errichten lässt und diese dann nach einer öffentlichen Ausschreibung an einen Netzbetreiber verpachtet. Neben dem Infrastrukturausbau hat SBIDI auch eine Koordinationsfunktion. Bei der Gesellschaft sollen die Fäden der in der Steiermark mit Breitband befassten Akteure zusammenlaufen, damit der Ausbau in Zukunft rascher und strategischer erfolgt als bisher.

Foto: Fotolia/Jörg LAntelme


meinbezirk.at >> Glasfaseranbindung als einmalige Chance für St. Nikolai im Sausal!

Das 8 Millionen Euro Projekt wird großzügig von Land und Bund gefördert. Es verbleibt daher nur ein Aufwand von rund 5% für die Gemeinde, sowie € 300,- bzw.€ 600,- (je nach Variante) pro Haushalt.

In Zusammenarbeit mit der Breitband- Infrastruktur- Gesellschaft des Landes Stmk. (spidi) kann mittels einer umweltschonenden Fräse (Layjet) Tempo gemacht werden. Drei Kilometer Kabelverlegung pro Tag schafft die neue, steirische Fräse und 90km sind es flächendeckend im gesamten Gemeindegebiet.


Masterpläne für Regionen
Stellvertretend für Landesrätin MMag. Barbara Eibinger-Miedl erläuterte Landtagsabgeordneter Peter Tschernko die Beweggründe zur Gründung der „spidi“ „Wir haben u.a. Masterpläne für die Bezirke Leibnitz und Deutschlandsberg erarbeitet und sind dabei diese umzusetzen“ blickte er in die positive Zukunft infrastruktureller Maßnahmen.
Der Geschäftsführer der „spidi“, Ing. Herbert Jöbstl betonte als Notwendigkeit des Glasfaserausbaues auch den daraus resultierenden gewichtigen Wirtschafts- Aspekt, sowie die „Aufwertung“ der Häuser und Wohnungen. „Die Generationen vor uns haben sich darum gekümmert, dass zu jedem Haus ein Wasseranschluss, Stromanschluss führt, dass Klärgruben entfernt wurden und es Kanäle gibt. Unsere Generation ist jetzt aufgerufen eine zukunftssichere Kommunikations- Infrastruktur in jedes Haus zu bringen“ gab er zu bedenken.


Strahlenbelastung von 5G
Für technische Details standen Dipl. Ing. Franz Reiterer, Leiter für Straßen und Wegebau des Landes Stmk. zur Verfügung, sowie der techn. Sachverständige der „spidi“, Dipl.- Ing. Johannes Trummer, der in seiner Rede u.a. auch Vergleiche zur Strahlungsbelastung von 5G zog: „gesünder ist der Glasfaseranschluss!“ betonte er.

40% der Bevölkerung sind Voraussetzung, um als steirische Pilot- Gemeinde schon im Juli mit der Umsetzung des Projektes zu beginnen. Rund eineinhalb Jahre später kann im gesamten Gemeindegebiet flächendeckend, schnell und zuverlässig gesurft, gechattet, „up und downgeloadet“ werden, sowie online TV, Videotheken, games uvm. unlimitiert genutzt werden.

Dank Glasfaseranbindung wäre dann auch St. Nikolai i.S. via „touch“ superschnell auf der internationalen, digitalen Autobahn unterwegs.

Foto: Lisa Hannes


KLEINE ZEITUNG >> So will die Steiermark die weißen Flecken beseitigen

“Im internationalen Vergleich wurde Österreich zuletzt in Sachen schnelles Internet kein gutes Zeugnis ausgestellt. So sieht die Breitband-Strategie der Steirer aus.

Die Ziele waren ambitioniert, die Schlagwörter vielversprechend. Seit Jahren ist der „Breitbandausbau“ in der topografisch herausfordernden Steiermark großes Thema, unter „Highway 2020“ beschloss der Landtag im Oktober 2014 gar eine eigene Breitbandstrategie. Eines von drei hehren Zielen: „Bis 2018 sollen Breitbandanschlüsse von bis zu 30 Megabit pro Sekunde für alle Haushalte und Unternehmen in den steirischen Gemeinden verfügbar gemacht werden.“


Mittlerweile glaubt in politischen Kreisen kaum jemand mehr, dass sich das heuer wirklich ausgeht. Nach wie vor gibt es zu viele weiße Flecken auf der Versorgungskarte, darunter vor allem in oststeirischen Regionen. Bundes-Förderprogramme im Zuge der „Breitbandmilliarde“ enttäuschten, auch, weil sie vor allem am Anfang zu kompliziert aufgesetzt waren. Zudem gab es in der Steiermark in der Vergangenheit keinen politischen Konsens, eine Gesellschaft zu gründen, die den Ausbau orchestriert. So wie es Niederösterreich vorlebt. Aktuelle politische Kräfte wollen das nun in der Steiermark nachholen.

Die neue Gesellschaft soll koordinieren und sich auf den Infrastruktur-Ausbau fokussieren. Einzig: Noch fehlt grünes Licht aus Brüssel, wo die EU-Institutionen wettbewerbsrechtliche Prüfungen vornehmen. „Wir hoffen, im zweiten Halbjahr zu starten, und erwarten uns jedenfalls sehr viel von der Gesellschaft“, heißt es dazu aus dem Büro von Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Die Erwartungshaltung ist also groß. Was wenig verwundert – die Zeit drängt, und ambitioniert sind auch die beiden anderen Ziele in der eingangs erwähnten Strategie „Highway2020“. Diese lauten: Glasfaserzugangspunkte in allen Gemeinden bis 2020. Und Übertragungsraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde für alle Haushalte bis 2022.