sbidi Glasfaser-Infrastruktur als Basis für Forschungsfragen

Wie lassen sich vorhandene Kommunikations-Fasern zusätzlich nutzen?

Hohe Qualität bei der Umsetzung von FTTH-Glasfaser-Netzen ist im Sinne der Nachhaltigkeit von entscheidender Bedeutung. Langlebige Materialien und die Beachtung aller Verlegungs-Richtlinien sichern einen störungsfreien Betrieb. Eine exakte Dokumentation aller verlegten Fasern ist die Basis für nachträgliche Anschlüsse und Erweiterungen. Ausreichende Kapazitäten erlauben es uns, das Netz auf dem Layer 1 (Passivnetz) für Forschungsfragen zu öffnen. Die ersten Pilotprojekte sind bereits in der Umsetzung.

Auf dieser Seite halten wir Sie über alle neuen Erkenntnisse zur Forschung in unseren Glasfaser-Netzen auf dem Laufenden.

Pilotprojekt
Paldau –
Glasfaser als Sensor in Straßen der Gemeinde

Projektstart: Sommer 2024

  • Möglichkeiten für Monitoring identifizieren
  • Auswertungen im Rahmen einer Diplomarbeit wissenschaftlich verwerten
  • Praxisbezogene Lösungen für dringende Probleme finden
  • Verwertbarkeit für die Gemeindestraßen der Steiermark schaffen
  • Kommunikationsnetze für großflächige Überwachung nutzbar machen

Glasfaser liefert neue Erkenntnisse

Die Steiermark verfügt über das größte Straßennetz in Österreich. 28.000 km stehen unter Aufsicht der steirischen Gemeinden. Zusätzlich sind über 5.000 km Bundes- und Landesstraßen im Bundesland vorhanden. Die Kosten für laufende Sanierungen sind eine Herausforderung für belastete Gemeindebudgets. Hinzu kommen immer öfter unvorhersehbare Starkwetterereignisse, die große Schäden hinterlassen.

Ziel: günstigere Erhaltung

Durch eine bessere Überwachung der Infrastruktur können Maßnahmen für eine Erhaltung früher eingeleitet und so Kosten langfristig reduziert werden. sbidi verfügt über ein wachsendes Glasfaser-Netz, mehr als 1.300km Glasfaser-Trasse wurden vielfach entlang der Straße verlegt. Mit dem Pilotprojekt Paldau wollen wir herausfinden, ob wir mit bestehender Infrastruktur zu einer zielgerichteten Überwachung bestimmter Straßenabschnitte beitragen können.

Expertise für Monitoring

Mit dem Know-how der TU Graz – Institut für Ingenieurgeodäsie und Messsysteme lässt sich das bestehende Netz als Sensor nutzen. In einem FCP-Schacht wurde zu diesem Zweck ein Spleiß durchgeführt, der zwei Fasern der Feederkabel miteinander verbindet. Der POP (Ortszentrale) in Paldau bietet für die TU Graz alle nötigen Voraussetzungen für die Messung. Zugang, Internet, Strom, Rack-Space sowie Zugriff auf die Ports der Messschleife stehen zur Verfügung.

Projekt in Entwicklung

In einem ersten Schritt kann die TU Graz unter Leitung von Prof. Lienhart im September 2024 mit dem Glasfaser-Monitoring beginnen. Geräte für statische Messung ermitteln Temperatur und Dehnung auf der Teststrecke. Geräte für dynamische Messung zeigen Möglichkeiten für Verkehrsverfolgung, Frequenzmessung, Fahrzeugcharakterisierung, Geschwindigkeitsmessung oder Straßenzustandsänderung durch Vibrationsverstärkung. Aus diesen Erkenntnissen leiten wir die weiteren Maßnahmen ab.

Technisch hochwertiges Glasfaser-Netz der sbidi in Paldau Ost als Basis

  • Vollwertige FTTH-Glasfaser im gesamten Ausbaugebiet

  • Point2Point–Netze mit 4-Faserkonzept

  • Keine Splitter oder aktive Komponenten im Feld

  • Nachhaltige Planung für Erweiterungen

  • Tiefbau: Einhaltung der RVS-Verlegerichtlinien & Bauaufsicht durch Land Steiermark – Abteilung 7

  • Kabelbau: Qualitätssicherung durch OTDR-Messung und Doku

  • POP mit AirKey Zugangsmöglichkeit und ausreichend Platz

  • Kommunikationskabel 192-fasrig (Corning, TKF) G657.A1

Mehr zum Ausbaugebiet Paldau Ost

Überwachung der Frost-Tau-Periode

Auf der Messschleife rücken Abweichungen einer parallelen Messung mit bestehenden
Glasfaser-Leitungen im Bankett und zusätzlich eingebrachter Spezialfaser im Belag in den Mittelpunkt. Beim Frost-Tau-Monitoring soll das Einsparungspotenzial durch Früherkennung definiert werden.

  • Messung mit Kommunikations-Faser im Bankett
  • Messung mit Spezialfaser im Asphalt, in 30cm Tiefe und 60cm Tiefe
  • Einbringen der Spezialfaser in Schleifen bis Ende September 2024

Ziel: Gewinnung aktueller Daten für Sofortmaßnahmen (Beschränkung Tonnage, Fahrverbote) zur Verlängerung der Lebensdauer der Straße

Auswertung einer Rutschung mit Hilfe der Kommunikations-Faser

Rutschungsbewertung einer bereits bestehenden Rutschung vom 04.08.2023. Im ersten Schritt nutzen wir die Kommunikations-Faser für die Beobachtung. Kommunikations-Faser liegt im hangseitigen Bankett, Rohrverband in LAYJET-Bauweise in einer Tiefe von 58cm. Für das Straßenstück ist eine Sanierung mit Stützrippen geplant.

Ziel: Eruieren ob Hang noch in Bewegung ist, überwachen des Verhaltens nach der Sanierung

Schrittweise Entwicklung des Sensor-Pilotprojekts Paldau

Unterschiedliche Anwendungsfälle von Verkehrszählungen und -belastungen über aufkommende Fahrbahnschäden bis hin zur Überwachung von Setzungen und Hangrutschungen können über die Messschleife überwacht werden.

Ziel: Identifikation praktischer Anwendungsfälle durch faseroptisches Monitoring im Gemeindestraßennetz über bestehende Infrastruktur sowie neu eingebrachte Spezial-Faser.

Anwendungen von Kommunikations- und Spezialfaser
für verlässliche Referenzwerte

Neuasphaltierung

Einbringen von Spezialfaser in Asphalt-Deckschicht im Rahmen einer Sanierung für weiterführende Messung

Frequenzbetrachtung

Parallel Messung Kommunikationsfaser und Messgerät der A7, Identifikation Messparameter

Tonnagemessung

LKW mit unterschiedlicher Beladung, Traktor mit Anhänger, Erntemaschinen, Bagger

Internet mit Lichtgeschwindigkeit für die ländliche Steiermark